Hallo da draußen

Auf den Spuren des Dachses Fridolin

„In dem Haus am See wohnten die Leute, in der Höhle am Südhang des Baumwerders hauste der Dachs.“

[Erster Satz des Buches: Fridolin, der freche Dachs]
© Hans Fallada, eigentlich Rudolf Wilhelm Friedrich Ditzen (1893 – 1947), deutscher Schriftsteller

Hinweis: Beim folgenden Bericht handelt es sich auch um eine Geocaching-Tour, doch mein persönlicher Fokus liegt hier auf die Naturentdeckungen. Daher erwähne ich nicht, welche Dosen wir gesucht und gefunden haben. Die Suche ist schließlich beim Geocaching das Ziel –

Freunde, die meinen Blog regelmäßig lesen, haben sich einst „beschwert“, dass ich sie nie auf einer meiner Touren mitnehme.

Ich bin gerne alleine unterwegs, doch warum nicht mal einen Versuch wagen und mit einer ganzen Truppe eine Wanderung machen? Ein Termin und ein passende Wanderroute waren schnell gefunden und so ist die folgende Wandertour auf den Spuren von Fridolin entstanden.

Die Geocaching-Bande

Die Personen, mit denen ich die Gruppen-Wanderung unternahm, nenne ich einfachtshalber „Geocaching-Bande“ (Vor allem um deren Privatsphäre zu schützen). Es war nämlich nicht nur einfach eine Wandertour mit Leuten, die ich bereits von einigen Geocaching-Events kennen, sondern auf dieser Tour wollten wir auch unseren gemeinsamen Hobby – dem Geocaching – nachkommen.

Ich war für die allgemeine Planung und Wanderoute verantwortlich, während einige der Geocaching-Bande für die Auswahl der Caches und für die Lokalität zum gemeinsamen Abendessen zuständig.

Dann war es auf einmal Samstag – der Stichtag. Ich wurde freundlicherweise von zwei Bandenmitgliedern abgeholt und los ging es in Richtung Feldberg. Dort fanden wir uns alle am Parkplatz oberhalb der Anlegestelle der Luzinfähre ein. Unserer Konstellation bestand aus sechs Wanderern bzw. Geocachern und ein Hund. Und los ging die (Geocaching-/Wander-)Tour.

Ein Dachs und sein Weg wird vorgestellt

Die Idee zu dieser Wandertour hatte ich schon eine ganze Weile, aber wie es so ist, die Umsetzung mancher Ideen schiebt man vor sich her. So war es auch mit dem „Falladas Fridolinwanderung“. Doch wer ist eigentlich Fridolin, den ich bereits anfangs erwähnte?

Fridolin ist ein Dachs und Hauptfigur des Kinderbuches „Fridolin, der freche Dachs“ von Hans Fallada. Die Abenteuer des Dachses hatte er 1944 als Weihnachtsgeschenk für seine Tochter Lore (Spitzname „Mücke“) geschrieben.


Hier sind wir richtig

Falladas Fridolinwanderung ist ein 10,5 km langer Wanderweg, der durch die Naturschutzgebiete „Hullerbusch und Schmaler Luzin“ und „Hauptmannsberg“ führt. Gekennzeichnet ist die Fridolinwanderung mit zwei Symbolen: grünen Kreis auf weißen Hintergrund und kleine Schilder, die einen Dachs darstellen.

2017 wurde der Wanderweg als erster Binnenwanderweg in Mecklenburg-Vorpommern vom Deutschen Wanderverband sogar ausgezeichnet.

Der Naturpark Feldberger Seenland

Wir starten unsere Tour im Ortsteil Feldberg, der zur Gemeinde Feldberger Seenlandschaft gehört. Diese Gemeinde liegt im Naturpark Feldberger Seenland.

Dieser Naturpark, der im Südosten von Mecklenburg-Vorpommern liegt, ist durch Wälder und große Seen gekennzeichnet. Ein besonderes Merkmal sind seine Kesselmoore und er beinhaltet den ältesten Buchenwald Deutschlands: die Heilige Hallen.


Ein große Tafel begrüßt den Besucher am Parkplatz

Aufgabe aller Naturparks in Deutschland ist es, dass man eine dauerhaft eine umweltgerechte Landnutzung angestrebt, wobei man besonders auf nachhaltigen Tourismus achtet.

Die Landschaft der Feldberger Seenlandschaft ist besonders durch die letzte Eiszeit geprägt worden. Im Norden des Naturparks liegt ein Grundmoränengebiet, während im Süden man bewaldete Sanderflächen vorfindet. Im zentralen Teil des Naturparks, wo auch die Feldberger Seen liegen, gehört zur Endmoräne des Pommerschen Stadiums (vor 18.200 – 15.000 Jahre) der Weichseleiszeit. Hier sind auch große Höhenunterschiede zu beobachten.

Seit 2006 gehört die Feldberger Seenlandschaft zu den 77 ausgezeichneten nationalen Geotopen in Deutschland.

Der Luzin

Wir blicken vom Parkplatz aus zuerst auf den Luzin, der quasi vor unseren Füssen liegt. Benannt ist dieser bis zu 300 Meter breite, maximal 14 Meter tiefe und 7 Kilometer lange See nach dem slawischen Stamm der Liutizen, die hier einst ansässig waren.

Ein toller Anblick.


Blick auf den Luzin

Jetzt erfolgt erstmal ein Abstieg. Unzählige Treppenstufen – erbaut aus dem umliegenden Geschiebesteinen – geht es hinab zur Anliegestelle der Luzinfähre.

Dort stellen wir fest: Wir sind nicht allein.

Einige Personen warten bereits auf die Fähre. Wir gesellen uns dazu, denn wir wollen auch hinüber zum Hullerbusch – dem Zuhause des Dachses Fridolin.


Eine Seilfähre

Das Besondere an der Luzinfähre ist, dass es zu den letzten handbetriebenen Seilfähren in Europa gehört. Wie sich herausstellt machen wir aber nicht mit der Seilfähre die Überfahrt, sondern mit einem motorbetriebenen Fähre. Schaaaade!

Kaum waren wir eingestiegen, so müssen – gefühlt – wir auch wieder aussteigen, denn die Überfahrt dauert nur wenige Minuten. Das ist aucher auch keine Überraschung, denn hier ist der Luzin nur 200 Meter breit.

Auf der anderen Seite erwartet uns das Naturschutzgebiet „Hullerbusch“, das mit dem schmalen Luzin als ein Naturschutzgebiet zusammen gefasst wird. Hier spielten sich auch die Geschichten des Dachses Fridolin.

Ab in den Hullerbusch

Wir steigen von der Luzin-Fähre sicher auf den Steg und müssen zuerst wieder ein paar Höhenmeter überwinden. Über eine steinere Treppe geht es erstmal den steilen Abhang nach oben.

Oben angekommen versammel ich mich mit meiner Geocaching-Bande erstmal und besprechen nochmals den Verlauf der heutigen Wanderroute und die Geocache, die wir finden wollen.

Eine Tafel, die hier aufgestellt wurde, hilft hier bei der ersten Orientierung. Zudem gibt es hier einen Vorschlag, den Naturlehrpfad „Hullerbusch und Hauptsmannsberg“ zu erwandern. Geplant war es nicht, aber da dieser Naturlehrpfad eh auf dem Weg liegt, nehmen wir sozusagen „mit“.

Der Hünenwall im Wald

Es geht zuerst noch auf einem asphaltierten Weg entlang, doch sobald wir die letzten Häuser hinter uns lassen, sind wir schon in einem Buchenwald. Auch die ersten Wandermarkierungen zum „Falladas Fridolinwanderung“ entdecken wir.


Eine Wegmarkierung

Die Sonne scheint, Stimmung der Gruppe ist gut und es werden angeregte Gespräche geführt. Uns kommen ab und an einige Fußgänger entgegen. Es scheint, als wären wir nicht die einzigen, die die Idee zum Wandern auf dem Hullerbusch hatten.

Wir biegen bei einer Wegmarkierung nach rechts ab und folgenden so dem Naturlehrpfad und halten bei einer Station. Hier liegt ein „Hünenwall“ vor.


Ein Hünenwall im Wald

Doch Hünen haben nicht den Wall erbaut, den man hinter dem Informationsschild gut sehen kann, sondern es war die Natur. Der Hünenwall ist eine Satzendmoräne. Dabei handelt es sich um eine Form der Endmoräne, wo Material durch das Abschmelzen des Gletschers abgelagert („abgesetzt“) wird.

Hier handelt es sich auch um eine natürliche Grenze zwischen Grundmoräne und Endmoräne. Das heißt, die letzten Gletscher des letzten Eiszeit („Weichseleiszeit“) sind bis hier vorgestoßen.

Natur auf der Spur

Auf den schmalen Pfade, der uns vom Norden nun entlang am Westufer führt, entdecken wir immer wieder aufgestellte kleine Schilder und große Tafeln des Naturlehrpfades und lernen nebenei etwas über die Natur im Wald.


Bestimmungstafel von einheimischen Vögeln

„Schau mal, Springkraut!“ höre ich jemanden meiner Bande sagen.

Ich schau mir die Pflanzenwelt ein wenig an und entdecke viele Exemplare des Kleines Springkraut (Impatiens parviflora). Ihr Name beruht auf die Eigenschaft der Fruchtkapseln, die durch Zellsaftdruck gespannt sind und bei Berührung blitzschnell aufreißen. Dabei werden die Samen bis über drei Meter fortgeschleudert.


Kleines Springkraut (Impatiens parviflora) in der Nahaufnahme

Als Kind hat es mir einfach Spaß gemacht, diese Schotten zu berühren um zu sehen, ob die Schoten aufplatzen.

Das Kesselmoor

Fleißig sammeln wir die Geocaches, die wir auf den Weg herum um den Hullerbusch finden. So führt uns auch eine „Dose“ zu einem weiteren Ort, der einst durch Gletscher entstanden ist: das Kesselmoor.


Betreten auf eigene Gefahr

Kesselmoore entehen durch das Abschmelzen vergrabener Toteis-Blöcke; ein Phänomen, dass man überall in Mecklenburg-Vorpommern vorfindet, da es einst von eiszeitlichen Gletschern bedeckt war.

Die Brücke zum Moor ist mit Absperrband versehen. Doch von „Betreten Verboten“ keine Spur, denn ein Hinweisschild verweist nur auf die Bauffälligkeit der Brücke und das Betreten auf eigene Gefahr.

Ich bleibe auf der sicheren Seite, doch zwei Bandenmitgliedern betreten die Brücke, denn hier liegt irgendwo ein Geocache. Letztendlich finden sie ihn auch und wir können unseren Weg weiter fortsetzen.

Besondere Steine im Hullerbusch

Weitere Informationstafel begleiten uns auf dem Weg. Der Waldweg wird zunehmend sandiger und auch der Wald lichtet sich etwas. Die nächste Station, wo wir etwas länger verweilen, ist der „Teufelsstein“, ein 2 Meter breiter und etwa 1 Meter hohe Findling, der am Steilhang zum See Zansen liegt.


Der Teufelsstein

Nach dem Volksglauben warf der Teufel einst diesen Stein nach einem flüchtenden Müller, weil dieser ihm seine Seele verkauft hatte. Der Teufel packte den Stein so fest, das die Krallenspuren noch heute sichtbar sind.

Bei den Spuren handelt es sich nicht um die Kratzspuren von Teufelskrallen, sondern um Gletscherschrammen. Diese entstehen, wenn Gesteine im Gletschereis durch die Kraft des Eises über anderes Gestein hinweg-„schrammen“. Da diese gut erhaltenen Gletscherschrammen selten sind, ist der Teufelsstein auch aus Naturdenkmal ausgezeichnet.


Spuren vom Teufel? Nein, hier waren Gletscher am Werk

Wir verlassen den Teufelsstein und gehen weiter am Ostufer des Hullerbusch in Richtung Süden entlang. Immer wieder kann man zum See Zansen hinunterblicken.

Beinahe haben wir auch den folgenden Stein übersehen, währe da nicht ein Hinweisschild, das auf ihn aufmerksam macht. Bei dem Stein mit den Zacken handelt es sich um ein „Jagenstein“. Mit diesen Steinen wurden früher Waldabteilungen abgegrenzt, wobei „früher“ hier leider nicht klarer definiert ist.

Der Übergang zum Naturschutzgebiet Hauptmannsberg

Der Wald verändert sich. Statt hoher Bäume, gehen wir nun durch einen Waldabschnitt mit kleinen Bäumen – etwas krüppelig aussehenen Bäumen.


Urwüchsige Bäuem auf der Südostseite des Hullerbusches

Wir schauen auf den Boden herunter, denn hier liegt eine Masse an zertretenen Früchten. Wir finden eine ganze Frucht und schauen uns sie näher an. Es sind Vogel-Kirschen, die hier in Massen wächst.

Die Vogel-Kirsche (Prunus avium) oder auch Waldkirsche genannt, hat ihre Blütezeit im April bis Mai, während die Fruchtreife im Juni und Juli stattfindet.


Eine überreife Frucht der Vogel-Kirsche

Der Namenzusatz „Vogel-“ ist vom Lateinischen „avis“ („Vogel“) abgeleitet. Vögel fressen nämlich sehr gerne die vom Durchmesser 1 cm großen Früchte. Auch für den Menschen sind sie eßbar, jedoch haben sie einen eher bittersüßen Geschmack und sie sind nicht so saftig wie die Zuchtformen.

Von der Vogel-Kirsche stammen alle Zuchtformen der Kirsche ab, die man grob in Knorpel- und Herzkirschen aufteilt.

Aussichten im Naturschutzgebiet „Hauptmannsberg“

Wir verlassen den „Kirsch-Wald“ und kommen zu einer Lichtung; hier beginnt das Naturschutzgebiet „Hauptmannsberg“.

Das dieses Naturschutzgebiet nicht nur aus Wäldern besteht, erkennen wir bei unserem nächsten Rast. Auf einer Anhöhe erstreckt sich im Westen von uns eine breite Wiesenlandschaft mit wenigen Bäumen.


Naturschutzgebiet „Hauptmannsberg“

Über eine Eiche sind wir besonders dankbar. Schenkt sie uns doch Schatten bei diesem heißen Tag. Wir finden eine Bank mit Sitzplätzen vor – ideal für eine längere Pause.

Nach der Pause geht es weiter. Die zweite Aussicht, an der wir vorbeigehen, bietet zwar eine Weitsicht mit dem See Zansen, allerdings ist der Zansen nur schwer hinter den hoch gewachsenen Bäumen zu erkennen. Der Zansen ist wie der Schmale Luzin in der Weichseleiszeit entstanden.


Wo ist der See?

Der dritte Aussichtspunkt – der eigentliche Hauptmansberg – verspricht da schon eine bessere Sicht auf die Feldberger Seenlandschaft.

Aufgrund der anhaltenden Hitze sucht meine Geocaching-Bande den Schatten auf.

Das erste Tier

Während meine Bande im Schatten sitzt, laufen ich kleinen springenden Tieren hinterher. Hier am Aussichtspunkt befinden sich viele Heuschrecken. Anfangs schlagen einige Versuche diese Tiere zu fotografieren fehl, doch dann hab ich Glück und erwische ein Tier.


Eine Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens) in der Nahaufnahme

Diese Tiere zeigen beim Springen ihre blaugefärbten Flügel, das eine Bestimmung vereinfacht: Bei dem hier fotografierten Exemplar handelt es sich um eine Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens).

Ebenfalls gut ist der erhöhte Mittelkiel des Nackenschildes erkennen, das beim der ähnlich aussehenden Art, der Blauflügeligen Sandschrecke (Sphingonotus caerulans) nicht ausgeprägt ist. Das erleichtert die Unterscheidung zwischen beiden Arten.

Pause in Carwitz

Wir gehen den Hauptmannsberg hinunter befinden uns dann nach wenigen Minuten im den Feldberger Ortsteil Carwitz und haben somit die Hälfte unsere Tour geschafft. Abermals suchen wir Schatten auf. Einige der Geocacher-Bande erfrischen sich an der „Bäk“, ein schmaler Zufluss des Carwitzers See.

Der hier anliegende Fallada-Kinderspielplatz zeigt an den Spielgeräten einige Buchtitel des Autoren. Der Schriftsteller lebte hier mit seiner ersten Frau und seinen Kinder von 1933 bis 1944; hier schrieb er neben dem Manuskript von „Dachs Fridolin“ auch „Wolf unter Wölfen“ und „Wer einmal aus dem Blechnapf frißt“.


Hans Fallada hinterlässt überall seine Spuren

Wir setzen uns in ein nachgelegendes Cafe. Bei Cola, Eiscaffee und Wasser wird über Gott und die Welt – und natürlich auch über Geocaching – geredet und diskutiert. Nach dieser Pause beginnt die zweite Hälfte der Wanderung. Auch hier begegnen wir wieder Fallada.


Ohne Worte

Wir gehen auf der Hauptstraße von Carwitz entlang. Es ist einiges los. Nicht nur das sonnige Wetter lockt viele Menschen nach draußen, sondern wir kommen an einigen Einkehrmöglichkeiten vorbei. Auch eine von meiner Geocaching-Bande mußte sich eine Portion Pommes Frites holen – dafür haben wir ja Zeit.

Ausgerüstet mit dieser Wegzehrung ging es in Richtung „Badestelle Carwitz“, das auch gleichzeitig die Südspitze des Schmalen Luzins darstellt.

Entdeckungen am (Ufer)wald

Die Badestelle mit seinen Menschenmassen lassen wir hinter uns und betreten den schmalen Pfad der sich direkt entlang am Ufer des Schmalen Luzins schlängelt. Ich bin erleichtert. Endlich wieder Schatten. Die Sonne scheint aber heute auch erbarmungslos.

„Eine Ringelnatter!“ ruft einer meiner Bandenmitglieder und zeigt auf eine Stelle im Wasser. Alle Blicke richten sich nach rechts und tatsächlich – der Kopf einer Ringelnatter schaut aus dem Wasser heraus.


Nur der Kopf der Ringelnatter (Natrix natrix) ist zu sehen

Die Ringelnattern (Natrix natrix) bevorzugen als Lebensraum Feuchgebiete. Dank ihres schlanken Körpers kann sie im Wasser mit Hilfe von schnelle Schlängel-Bewegungen sogar schwimmen. Ihren Namen verdanken sie ihrer gelben Hinterkopfzeichnung.

Ringelnattern sind wie alle Nattern in Deutschland nicht giftig. Auch das sie beißen kommt nur in den seltesten Fällen vor. Eher ergreifen sie die Flucht als das sie sich jemanden angreifen.

Fisch und Farbe

Nach dieser Entdeckungen schauen wir öfters ins Wasser. Vielleicht entdecken wir ja noch weitere Tiere. „Ein Hecht“ höre ich und folge dem Finger zur Stelle worauf dieser zeigt. Schade, für ein Foto spiegelt leider das Wasser zu sehr, so beobachten wir ohne Beweisfoto den Hecht (Esox lucius), der dank seines entenschnabelähnliches, oberständiges Maul immerhin leicht von anderen Fischen zu unterscheiden ist.


Gute Tarnung

Der Schmale Luzin gilt als sehr fischreich. Daher ist es kein Wunder, das wir bald nach dem Hecht noch weitere Fische entdecken. Doch das Bestimmen der Tiere im leicht trüben Wasser ist nicht so einfach, aber immerhin kann ich ein Foto von einer Schleie (Tinca tinca) machen.

Neben den Fischbeobachtungen fasziniert mich das Farbenspiel des Schmalen Luzins. Nicht Algen sind für diese Färbung verantwortlich, sondern hier handelt es sich um ein Naturphänomen, das jedes Jahr im Sommer zu beobachten ist.


Farbenspiel im Luzin

Der Schmale Luzin gehört zu den sogenannten Hartwasserseen. Das heißt, der Anteil an gelösten kalkhaltigen Stoffen im Wasser ist recht hoch. Durch die warme Temperatur wird das Wachstum von Algen begünstigt, die Kohlendioxid ausscheiden, das sich mit dem gelösten kalkhaltigen Stoffen verbindet. Es bilden sich Calciumcarbonat-Kristalle, die im Wasser gelöst dem Wasser die türkisgrüne Farbe verleihen.

Ausganspunkt = Endpunkt

Die Wanderung am Luziner Westufer zieht sich ein wenig, doch irgendwann hat auch das ein Ende. Schließlich erreichen wir wieder unseren Ausgangspunkt.

Geschafft!

Wir haben die Anlegestelle der Luzinfähre erreichte. Jetzt heißt es „Treppensteigen“ (sehr anstrengend nach 10 km wandern) und zurück zu den Autos. Denn als Abschluss gehen wir in Feldberg in einem Fischrestaurant essen.

Hmmm – lecker. Ich freue mich darauf!

Fazit

Eine schöne Wanderung mit vielen kleinen Highlights, die auf jeden Fall für eine Gruppe geeignet ist. Natürlich können Solo-Wanderer auch die Route erwandern, doch hier denke ich, das es in der Gruppe noch mehr Spaß macht. Auch Kinder können Spaß daran haben, den Spuren des Dachses Fridolin zu folgen. Dank der Schilder des Naturlehrpfades erfährt man allerhand über das Leben und deren Bewohner im Wald. Verlaufen ist eher sehr unwahrscheinlich, weil die Wege deutlich markiert sind. Man braucht auch nicht die ganze Strecke zu laufen, man kann ja einen halben Tagesaufflug von Feldberg nach Carwitz oder umgekehrt machen, wobei ich die Strecke über den Hullerbusch wärmstens empfehle, da hier einfach mehr zu sehen und entdecken ist.

Falladas Fridolin Wanderung ist ein Wanderpfad, der einfach Spaß macht. Dieser Weg wird für mich in besonderer Erinnerung bleiben. Naturlehrpfad, Dachs Fridolin, Geocaching und dass alles nicht alleine, sondern im „6er-Pack“. Es war für mich ein aufregender Tag – immerhin auch eine Premiere mit einer Gruppe zu wandern.

Zum Abschluss daher ein letztes Wort an alle Beteiligten von dieser Tour: Ein fettes Dankeschön an alle Beteiligten. Es war eine schöne Erfahrung mit euch.

Danke, danke, danke.


Steckbrief: Falladas Fridolinwanderung

Karte

Anfahrt

Bahn
Mit der Regionalbahn bis Bahnhof Feldberg, von hier aus bis zur Anlegestelle der Luzin-Fähre ist es etwa 1 km zu Fuß

Bus
Der Bus 619 fährt vom „ZOB Neustrelitz“ nach Feldberg Bahnhof, von hier aus etwa 1 km bis zum Ausgangspunkt „Luzin-Fähre

Einkehrmöglichkeiten

Es gibt einige Einkehrmöglichkeiten in den Ortsteilen „Feldberg“ und „Carwitz“.

Wegbeschaffenheit

Überwiegend Waldboden, nur an der Ostseite des Hullerbusches etwas sandig. In Carwitz ist der Weg asphaltiert bzw. gepflastert.


Quellen und lesenswerte Links

Du möchstest mehr über Dachse, Fallada oder Hullerbusch erfahren? Dann klicke auf folgende Links:

Warst du schon einmal im Naturpark Feldberger Seenlandschaft? Vielleicht sogar auch auf den Spuren des Dachses Fridolin? Welche Wanderwege kannst du dort empfehlen?

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