Rudolphine zieht den Schlitten – Kuriose Naturfakten zu Weihnachten
„Bäume leuchtend, Bäume blendend,
überall das Süße spenden, …“© Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832), deutscher Dichter
Weihnachten steht vor der Tür.
Eine Zeit, in der ich eher im Hause als irgendwo draußen in der Natur bin. Doch auch in den eigenen vier Wänden, lässt mich die Natur nicht los.
Statt draußen zu Fuß (oder mit dem Rad) unterwegs zu sein, habe ich mal das Internet durchforstet und ein paar kuriose Fakten zum Thema „Natur und Weihnachten” gesammelt. Du wirst sicherlich auch über ein paar Fakten überrascht sein wie ich. Viel Spaß beim Lesen!
Inhaltsverzeichnis
Tiere und Weihnachten
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Rentiere
Rentiere (Rangifer tarandus) sind die einzige Hirschart, bei der Männchen und Weibchen Geweihe tragen. Aber nur weibliche Rentiere tragen im Winter (November, Dezember) ein Geweih, die Männchen werfen ihres zu diesem Zeitraum ab. Somit müssten die Rentiere, die ja bekanntlich den Schlitten des Weihnachtsmannes ziehen, eigentlich alles weibliche Namen tragen. Aus „Rudolph” würde dann eine Rudolphine werden.
Und ein weiterer Fakt zur Rentieren: Die Nase der Rentiere weist eine große Oberfläche auf, die stark durchblutet ist. Sie wärmt die eiskalte Luft beim Einatmen und reguliert so die Körpertemperatur. Dank der hohen Dichte der Blutgefäße sorgt dies dafür, dass die Nasen der Rentiere rot erscheinen lässt. Das wäre jedenfalls eine wissenschaftliche Erklärung dafür, warum „Rudolph” eine auffallend rote Nase hat.
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Gestatten, meine Name ist „Weihnachten” …
Weihnachten ist nicht nur ein Fest, sondern auch Namensgeber für Tiere. So gibt es zum Beispiel die Weihnachtsinsel-Krabbe (Gecarcoidea natalis), eine rotgefärbte Krabbenart, die nur auf den Weihnachts- und Kokosinseln vorkommt. Neben der rotgefärbten Art gibt es auch eine blaue Artvariante, die auf Englisch Christmas Island Blue Crab (Discoplax celeste) heißt und unter dem deutschen Namen „Blaue Landkrabbe” zu finden ist.
Ebenso auf der Weihnachtsinsel wohnt auch der Weihnachtsinselkauz (Ninox natalis) und eine Unterart des Bänderhabichts, der Weihnachtsinsel-Bänderhabicht (Accipiter fasciatus natalis).
Neben den Landtieren gibt es auch im Wasser einige Tiere zu finden, die ebenfalls den Namen „Weihnachten” mit sich tragen. Der Weihnachtsbaumwurm (Spirobranchus giganteus) – auch als Bunter Spiralröhrenwurm bekannt – ist hierbei nicht nur eine Tierart, die eine unzählige Farbenvielfalt aufweist, sondern auch die Form seiner spiralig gewundenen Tentakelkrone den Namen „Weihnachtsbaum” wirklich gerecht wird.
Im englischen Sprachraum gibt es auch einige Fischarten, die den Namen „Weihnachten” (engl. Christmas) mit sich führen. Der Christmas Darter (Etheostoma hopkinsi) ist ein kleiner farbenprächtiger Süßwasserfisch, der in den USA vorkommt. In tropischen Gewässern kommt der auffallend gefärbte Christmas Wrasse (Thalassoma trilobatum) vor.
Pflanzen und Weihnachten
Neben der Tierwelt gibt es auch einige Pflanzen, die den Namen „Weihnachten“ tragen.
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Ein pflanzlicher „Stern”
Der Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima) ist wohl – neben dem Weihnachtsbaum – der bekannteste Namensträger in Bezug auf Weihnachten. Er ist vor allem für seine auffälligen, intensiv gefärbten Hochblätter (sog. „Brakteen”), die sternförmig angeordnet sind, bekannt und wird als Zimmerpflanze – vor allem zur Adventszeit – sehr geschätzt.
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Weihnachtspflanze mit Stacheln
Neben dem Weihnachtsstern ist der Weihnachtskaktus (Gattung Schlumbergera) eine ebenfalls beliebte Zimmerpflanze. Auffällig sind seine rosa, roten oder weißen Blüten, die zur Winterzeit aufblühen und somit zur Weihnachtszeit etwas Farbe ins Zimmer bringen.
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Eine Rose zur Weihnachtszeit
Die Weihnachtsrose (Helleborus niger) – eher auch als Christrose bekannt – blüht mitten im Winter mit einem strahlend weißen Farbton. Sie wird oft als Symbol für Hoffnung und Licht in der dunklen Jahreszeit verwendet.
Geologie und Weihnachten
Gesteine und Weihnachten passt nicht? Oh doch! Auch in der Geologie kann es weihnachtlich zugehen.
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Aus Versehen weihnachtlich
Im Artikel Nature’s holiday art: minerals capture the festive spirit – CSIRO wird gezeigt, wie Mineralstrukturen unter dem Mikroskop plötzlich weihnachtlich wirken — ganz ohne Absicht, rein durch geologische Prozesse oder Laborbedingungen.
So beschreibt der Text, das sich in über 2,5 Milliarden Jahre alten Laven aus Western Australia beim schnellen Abkühlen dendritische Chromit-Strukturen bildeten. Unter dem 3D‑Mikrotomografen wirken diese verästelten Muster wie kleine Weihnachtsbäume, obwohl sie rein geologisch entstanden sind.
Des Weiteren wird berichtet, wie sich in einem neuseeländischen Geothermie-Kraftwerk durch heißes, mineralreiches Wasser Chalcopyrit-Kristalle ablagerten. Beim Verdampfen des Wassers entstanden kupferfarbene Strukturen, die unter dem Mikroskop wie ein bunter Weihnachtsbaum aussehen — ein Nebenprodukt industrieller Prozesse, das plötzlich weihnachtlich wirkt.
Zu guter Letzt wird erwähnt, dass beim Polieren einer Probe mit einem hochenergetischen Argonstrahl instabiles Acanthit (Silbersulfid) zerfiel und neu neu kristallisierte. Dabei entstand eine blütenartige Struktur, die an eine Weihnachtsstern-Blüte oder einen filigranen Baum erinnert.
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Ohne Eiszeit kein Weihnachtsbaum
Etwas so Alltägliches wie ein Weihnachtsbaum, den man zur Weihnachtszeit schmückt, hat seinen Ursprung tief in geologischen Prozessen verwurzelt. Denn diese Bäume wachsen nicht einfach „irgendwo“ — sie sind vollständig abhängig vom Boden, der wiederum ein Produkt von Gesteinen, Klima und Zeit ist. Doch nicht nur der Boden ist entscheidend, sondern auch der geologische Zeitraum.
Besonders spannend wird es bei der Nordmanntanne (Abies nordmanniana), dem beliebtesten Weihnachtsbaum Europas, deutlich. Sie wächst ursprünglich im Kaukasus, und ihre heutige Verbreitung ist eng mit der Eiszeitgeschichte verbunden.
Während der letzten Eiszeiten zogen sich viele Pflanzenarten in sogenannte Refugien zurück — geschützte Regionen, die nicht von Gletschern bedeckt waren. Der Kaukasus war eines dieser Refugien. Dort überlebte die Nordmanntanne die Kälteperioden und konnte sich nach dem Rückzug der Gletscher wieder ausbreiten.
Weihnachtsorte
Und zu guter Letzt noch etwas über Orte, die den Beinamen „Weihnachten“” tragen. Eine Weihnachtsinsel wurde bereits erwähnt, doch eigentlich gibt es zwei Inseln, die offiziell den Namen „Weihnachtsinsel“ tragen.
Die bereits hier im Text erwähnte Insel liegt südlich von Java und wurde am 25. Dezember 1643 durch William Mynors (britischer Kapitän) entdeckt. Sie ist für die spektakuläre Wanderung der roten Landkrabben auf der Insel bekannt.
Die zweite Weihnachtsinsel Kiritimati (kiribatische Schreibung des Wortlauts „Christmas“; vormals Christmas Island, „Weihnachtsinsel“) – liegt im Zentralpazifik und ist die größte Koralleninsel der Welt. Sie gehört zum Inselstaat Kiribati. Sie wurde am 24. Dezember 1777 durch James Cook erreicht und bekam so ihren Namen.
Quellen
- Titelbild: Canva
Welcher dieser kuriosen Naturfakten hat dich am meisten überrascht? Welcher Fun Fact bleibt dir im Kopf, wenn du das nächste Mal einen Weihnachtsbaum schmückst? Welche weiteren Fun Facts kennst du zum Thema „Natur und Weihnachten”?
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