Hallo da draußen

#Bloggerproalpenplan – Ich bin dabei! (+2018 Update!!!)

„Empört Euch! Denn diese Welt sie gehört euch!“
(aus dem Lied: „Empört Euch“)
 © Rainer von Vielen, Bastard-Pop-Band aus Kempten

Seit 45 Jahren bewahrt der Alpenplan den bayerischen Alpenraum vor einer gesamtwirtschaftlichen Nutzung. Doch am 9. November 2017 entschied die bayerische Landesregierung, dass beim Alpenplan in seiner bisherigen Wirkung eine gravierende Änderung vorgenommen wird.

Jetzt sind die Weichen gestellt auf bisher geschützte Gebiete Skischaukeln, Ski-Lifte u.ä. zu bauen. Das darf nicht sein!!!

Wirtschaftliche Interessen dürfen nicht über die Bewahrung eines einzigartigen Naturraumes stehen.

Buuuuh!!!! Daumen runter!!!

Wir Outdoorblogger sind empört!!!

Und wie!!!

Aktuell zur Debatte steht die Planung und der Bau einer Skischaukel am 1.787 m hohen „Riedberger Horn“ (Allgäuer Alpen).

Ich habe bereits kurz meinen Unmut bei Twitter (hier) und auch auf meinen beiden Facebook-Accounts hier und hier mitgeteilt.

Jetzt aber nochmal in aller Ausführlichkeit.

Was ist der Alpenplan?

In den 1950er- und 1960er-Jahren herrschte in den bayerischen Berggebieten ein regelrechter Hype, was das Erschließen von Bergbahnen und Skiliften betraf. Um diesen massiven Eingriffe entgegen zu wirken, reagierte die Landesstelle für Naturschutz in München mit der Unterstützung des Alpenvereins mit der Erstellung des sogenannten „Alpenplans“.

Sein Ziel war (und ist es immer noch) die Landschaft und die alpine Natur der Bayerischen Alpen zu schützen – und zwar gegen regionale Interessen und Eingriffen, die es zerstören können.

Der Alpenplan unterteilt den bayerischen Alpenraum in drei Bereiche – auch „Zonen“ genannt:

  • Zone A (Erschließungszone): Der Bau von Seilbahnen oder Straßen ist landesplanerisch grundsätzlich unbedenklich
  • Zone B (Übergangszone): Bauvorhaben sind nur unbedenklich sind, wenn diese im Einzelfall im Hinblick auf landesplanerische Vorgaben geprüft wurden.
  • Zone C (Ruhezone): Bauvorhaben sind unzulässig, Ausnahmen sind nur Alm- und Forstwege

Dank Zone C ist der absolute Schutz der einzigartigen bayrischen Bergwelt gesichert und somit ein naturnaher Tourismus gewährleistet.

Vor Inkrafttreten des Alpenplans waren viele Bergbahnen in Zone C geplant, die nach 1972 (zum Glück!) nicht gebaut wurden. Darunter fallen Bau-Projekte an bekannten Gipfeln wie „Watzmann“, „Geigelstein“, „Alspitze“ oder „Innzeller Kienberg“.

Doch dank des Alpenplans sind diese C-Zonen bisher von diesen Bauvorhaben verschont geblieben und haben sich stattdessen zu bedeutende Schutzräume für Tier- und Pflanzenwelt entwickelt.

Auch der aktuell zur Debatte liegende Gipfel „Riedberger Horn“ liegt in einer C-Zone. Also Ruhezone. Ein NO-GO für Skipisten und -schaukeln, – eigentlich, doch seit dem 9. November 2017 ist das anders…

Die Entscheidung der Landesregierung

Bei einer aktuellen repräsentativen Umfrage des Emnid-Institut hat sich sogar 91% der bayerischen Bevölkerung gegen die Aufweichung des Alpenplans ausgesprochen.

Zudem wurde 2013 die Gültigkeit des Alpenplans von der Bayerischen Staatsregierung und des Bayerischen Landtages nochmals eindrücklich bestätigt.

Doch nun hat sich die bayerische Landesregierung (CSU) am 9. November 2017 für eine Aufweichung des Alpenplanes ausgesprochen – und dabei hat sich die gleiche Partei vor über 40 Jahren für die Erschaffung des Alpenplans eingesetzt.

Wirtschaftliche Einzelinteressen stehen jetzt über den Mehrheit der Bevölkerung den Alpenplan  in seiner derzeitigen Form zu erhalten.

Kopfschütteln meinerseits.

Und nicht nur bei mir.

Aufweichung Alpenplan: Pro und Kontra

Hier eine Auswahl, wie Naturschutzbände, Outdoorblogger und der Alpenverein gegen die Entscheidung (mit vollem Recht!!!) der CSU argumentieren:

  • Seitens der Politik bringt der Bau einer Ski-Piste mehr Touristen und dadurch mehr Arbeitsplätze. Aber das Gebiet um das Riedberger ist bereits touristisch sehr gut erschlossen, eine Skischaukel wäre überflüssig.
  • Laut der CSU werden als Ersatz für den Bau der Skischaukel auf dem Riedberger Horn neue Naturschutzgebiete erschlossen. Die aber bereits vorgestellten Ausgleichsflächen sind bereits Naturschutzgebiete. Hier wird also nichts neues erschlossen. Ups!
  • Gleiches Recht für alle: wird in einer C-Zone eine „Ausnahme“ gemacht, kann es leicht zu weiteren „Ausnahmen“ kommen, doch der Alpenplan funktioniert nur in seiner Gesamtheit, nicht als Flickenteppich! C-Zonen sollen frei von jeglichen Baumaßnahmen bleiben.
  • Um das Riedberger Horn liegt eines der wichtigsten Ruhe-Gebiete für das vom Aussterben bedrohte Birkhuhn (Lyrurus tetrix). Das Gebiet sollte daher weiter unberührt bleiben, damit der Birkhuhn-Bestand weiterhin erhalten bleibt.
  • In den letzten Jahrzehnten wurde ein beständiger Rückgang der Schneefallgrenze beobachtet. Auch neue Skilifte können nicht zu mehr Schnee verhelfen. Hier sind Alternativen zum Ski-und dem allgemeinen Winter-Tourismus gefragt. Klimawandel ist real. Auch in den Alpen!
  • Und zu guter Letzt – Geologie: Das Riedberger Horn besteht aus Flysch: ein Gesteinsabfolge aus Ton, Mergel und Sandsteinen. Dieses Material ist kaum verwitterungsresistent und neigt daher leicht zu rutschen und ist daher absolut nicht als Fundament für den Bau einer Skipiste geeignet. Auch das Landesamt für Umwelt und die Technische Universität München haben die Hänge am Riedberger Horn mit der höchsten Gefährdungskategorie eingestuft. Noch Fragen?!

Allein die Gegenüberstellung der wenigen Pro- und vielen Kontra-Argumente gegen die Aufweichung des Alpenplanes zeigen, das die Politik sich falsch entschieden und zumal deren (wenige) Argumentationen nicht gerade überzeugend wirken.

Mein Fazit

Als Wanderin und Besucher habe ich bisher die Schweizer Alpen, die Julischen Alpen und das Karwendelgebirge schätzen und lieben gelernt. Hier kann man eine einzigartige Natur beobachten, das es sonst nirgendwo auf der Welt gibt. Enzian und Edelweiss. Luchs und Alpenbock. Und letztendlich die Berge. Wander-Herz, was willst du mehr?

Damit auch zukünftige Generationen die Alpen genießen können, ist es wichtig, dass der Alpenplan in seiner jetzigen Form bestehen bleibt. Er soll nicht ein Opfer aufgrund einzelner wirtschaftlicher Interessen werden. Statt auf neue Skianlagen zu setzen, sollten eher Alternativen zum Winter-Tourismus gesucht und gefördert werden.

Ich unterstütze daher als Wander-Geo-Natur-Bloggerin (www.ramblingrocks.de) und Gebärdensprachperformerin (ZweiSchuhFilm) die Aktionen Hashtag #BloggerProAlpenplan und #Alpenplan vom ganzen Herzen.

Was ist jetzt zu tun?

JEDER kann etwas für die Kampagne Pro-Alpenplan tun und das ist dazu ziemlich einfach.

  • Teilen! Teilen! Teilen!

Ein wunderschönes Video von www.ulligunde.com und anderen Bloggern zeigt, wie wichtig der Alpenplan ist. Anschauen und auf allen Social-Media-Kanälen teilen, was das Zeug hält!

  • Schreibe über deinen Unmut! (Teilen nicht vergessen!)

Du bist Blogger und liebst die Natur?

Prima! Dann hau‘ in die Tasten und lasse der Welt deinen Unmut über die Entscheidung der bayerischen Landesregierung freien Lauf.

Schreibe einen Beitrag über den Alpenplan. Schreibe darüber, das dir diese Entscheidung ganz und gar nicht egal ist. Das es dir stinkt! Das du wütend bist!

Füge dabei das Video (s.o.) zu deinem Beitrag hinzu und teile deine Worte. Animiere andere dazu auch mitzumachen.

Je mehr Personen sich über diese Sache äußern, desto weniger kann es ignoriert werden.

Hier findest für deine Schreib-Muse einige Statements.

  • Unterschreibe die Petition!

Wenn du kein Blogger bist oder Texte verfassen nicht so dein Ding ist, kannst du mit deiner Unterschrift auch etwas bewirken. Einfach auf den Link klicken und unterzeichnen.

LINK ZUR PETITION (Nicht mehr verfügbar!)

  • Meide neue erschlossene Urlaubsgebiete!

Eine andere einfach Form, den Pro-Alpenplan zu unterstützen ist es, einfach dort KEIN Urlaub zu machen, wo der Alpenplan außer Kraft getreten wurde.

Hier im aktuellen Fall „Riedberger Horn“: Einfach die Orte „Balderschwang“ und „Obermaiselstein“ als zukünftige Urlaubsorte meiden. Denn wenn man diese Orte als Urlauber besucht, wird den dortigen Investoren bestätigt, das es eine gute Idee war.

Das es natürlich NICHT ist!!!

Ein letztes Wort an dich als Leser

Mach mit!!!

Danke

Deine Zoe

Update – 6. April 2018 !!!!

Eine gute Nachricht: Die Skischaukel wird NICHT am Riedberger Horn gebaut. Juhuuu!!!

Warum nun der Bayerische Landtag dies beschlossen hat, könnt ihr hier im Artikel der SZ lesen:

Und zu diesem Artikel gibt es ein Kommentar von Katja Auer:

Was meinst du dazu?


Quellen und weiterführende Links

Wichtige Informationen, Blogbeiträge und Stellungsnahmen zum Thema „Riedberger Horn“ und „#Bloggerproalpenplan“ findest du hier:


Du willst zu der Aktion #Bloogerproalpenplan etwas loswerden?
Dann hinterlasse  hier ein Kommentar oder schreibe mir eine Email.

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