Hallo da draußen

Da lacht der Dino! – Fun Facts über Fossilien und Co.

„Daß ich für alle fossilen Gegenstände seit geraumer Zeit eine besondere Vorliebe gehegt, ist Ihnen nicht verborgen geblieben.“

(Brief an Carl Berhard Cotta, 15. März 1832)

© Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832), deutscher Dichter und Naturforscher

Fossilien faszinieren.

Seien es Fundstücke von Seeigeln oder Donnerkeile am Strand oder der Anblick von gewaltigen Dinosaurierskeletten.

Diese Faszination wird heute am 14. Oktober 2020 in den USA als „National Fossil Day“ zelebriert. Dieser Tag wurde zum ersten Mal am 13. Oktober 2010 im Rahmen der nationalen „Earth Science Week“ vom National Park Service ins Leben gerufen. Ziel dieses Tages ist es, Fossilien und ihren wissenschaftlichen und pädagogischen Wert mehr in die Öffentlichkeit zu bringen.

Mittlerweile hat sich dieser Tag als eigenständiger Feiertag entwickelt und so werden jedes Jahr zum 2. Mittwoch im Oktober die Fossilien gefeiert. Dazu arbeiten verschiedene Institutionen, Organisationen und Gruppen zusammen, um über den besonderen Wert der Fossilien aufzuklären.

Dazu werden landesweit in den USA unzählige Veranstaltungen und Workshops zum Thema „Fossilien“ angeboten und durchgeführt.

Mein National Fossil Day im Jahr 2020

Natürlich zelebriere auch ich den Tag ein wenig – schließlich bin ich ja Geologin und Paläontologin.

Okay, dank Corona ist es zurzeit mit Veranstaltungen schwierig bzw. nur unter hohe Hygienemaßnahmen möglich. Ich feiere daher den Tag zu Hause in meinen eigenen vier Wänden.

Doch wie feiert man so einen Tag zu Hause? Am besten mit einem Lächeln auf dem Gesicht.

Daher habe ich ein paar witzige Fakten (sogenannte „Fun Facts“) über das Thema Fossilien und Co gesammelt. Die Recherche dazu hat mir sehr viel Spaß gemacht. Einige Fakten wusste ich vorab auch noch nicht und bei einigen musste ich selbst sehr breit grinsen.

Zu jedem Fakt habe ich auch eine Quellenangabe hinzugefügt (meist leider in englischer Sprache), wo man mehr über den Fakt und seine Hintergrundgeschichte erfahren kann.

Also, viel Spaß beim Lesen.

Die Fun Facts

Hinweise: Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit
  • Leonardo da Vinci – der erste Paläontologe?

Womit hat sich dieser Mann eigentlich nicht beschäftigt? Leonardo da Vinci war Maler, Bildhauer, Architekt, Anatom, Mechaniker, Ingenieur und Naturphilosoph. Dazu gehört eigentlich auch der Titel „Geologe“, denn er hat sich auch mit Felsformationen beschäftigt und diese auch skizziert für spätere Gemälde.

Bei einer Felsformationen erkannte er sogar Fossilien als Reste von ehemaligen Lebewesen. Er hatte diese Erkenntnisse dennoch nie veröffentlicht. Man kann aber diese Informationen aus seinen Notizbüchern entnehmen.

Quelle: Artikel über Leonardo da Vinci – Pionier der Geologie (www.spektrum.de)

  • Besser spät als nie

Obwohl es Fossilien seit vielen Millionen Jahren gibt, wurde offiziell der erste Dinosaurier erst 1824 von William Buckland mit dieser Bezeichnung beschrieben.

Quelle: Artikel über William Buckland (www.strangescience.net)

  • Wo habe ich nur heute meinen Kopf?

Das Skelett eines Apatosauriers im American Museum of Natural History in New York trug 65 Jahre lang den Kopf einer anderen Dino-Art, bis endlich jemand den Fehler bemerkte. Ups!

Quelle: The Wrongheaded Dinosaur (www.carnegiemuseums.org)

  • Wer hat an der Uhr gedreht?

Die Erde drehte sich zur Zeit der Dinosaurier ein wenig schneller als heutzutage. Die Mathematikerin Dr Rosemary Mardling sagte in einem Interview, das sich die Erde bei jedem weiteren Jahrhundert ein Fünfhundertstel langsamer dreht als davor.

Rechnet man das auf die Zeit der Dinosaurier zurück – also vor etwa 100 Millionen Jahre – kommt man auf etwa eine Stunde. Ein Dinosaurier-Tag hatte folglich nur etwa 23 Stunden.

Rechnet man noch weiter zurück, dann hatte ein Tag, als die ersten Pflanzen vor etwa 400 Millionen Jahre das Land besiedelten, nur etwa 21,5 Stunden.

Quelle: How many hours were in a dinosaur’s day? (ABC Science)

  • Ich hab‘ die Nase voll!

Es ist doch immer wieder interessant, mit welchen Forschungsthemen sich meine Kollegen der Paläontologie widmen.

Der Paläontologe Larry Witmer hat den Schädel eines Tyrannosaurus Rex untersucht um u. a. das Volumen seiner Nasennebenhöhlen zu errechnen. Sein Ergebnis war, das sein „Nasenrotz“ bis zu 26,5 Liter betragen konnte.

Iiiiiih!!! Dafür braucht man aber jede Menge Taschentücher.

Quelle: Science Cafe with Lawrence Witmer 09-25-2013 (YouTube-Video)

  • Kopro … was?!

Es gibt Paläontologen die sich mit Überresten von Dinosaurier und Co. beschäftigen, wo man froh sein kann, das diese bereits Millionen Jahre alt sind. Es sind Koprolithen – versteinerte Kothaufen.

Diese steiernenen Kothaufen werden zu den Spurenfossilien gezählt. Ein ekliges Thema? Eher nicht, anhand der Form des Kothaufens können Forscher den Verursacher herausfinden. Zudem bietet der Inhalt des Kothaufens einiges an Informationen über die Ernährung und Verdauung. Da kann man nur froh sein, das diese Haufen bereits viele Millionen Jahre alt und nicht frisch sind.

Quellen: What is a coprolite? (Natural History Museum London)

  • Ich hab den Längsten!

Der längste Name eines Dinosaurier lautet: Micropachycephalosaurus

Kompliziert?

Versuche doch einmal den Namen in Silben aufzuspalten.

Ergebnis: Micro-pachy-cephalo-saurus.

Jetzt müsste es einfacher zu lesen sein, stimmt?

Der Name bedeutet ungefähr „Kleine Dickkopf-Echse“. Die Gattung gehört zu den Pachycephalosauriern und hatte geschätzt nur eine Körperlänge von höchstens einem Meter. Damit gehört diese Gattung zu den kleinsten ausgewachsenen Dinosauriern überhaupt.

Quelle: Liste der längsten Dinosauriernamen (www.dinodatabase.com)

  • Let’s talk about Sex!

Vieles hat man bereits über Dinosaurier herausgefunden, doch was bisher immer noch ein Rätsel ist, wie sich Dinosaurier eigentlich paarten. Oder kurz gesagt: Wie sah Dino-Sex aus?

Gab es ein Paarungsverhalten? Ein Balzritual? Kämpfe? Gibt es da Unterschiede zwischen Fleisch- und Pflanzenfresser? Es gibt einige Theorien, doch so wirklich sagen konnte es bisher kein Wissenschaftler.

Nun anhand der nächsten Verwandten können Wissenschaftler Rückschlüsse ziehen, doch letztendlich wird das wohl immer ein Geheimnis bleiben.

Quelle: Everything you wanted to know about dinosaur sex (www.smithsonianmag.com)

  • Mein Name ist BOND – PaleoBOND!

Paleobond ist kein Geheimagent, aber eine Art „Geheimwaffe“, wenn es um das Zusammenkleben von fossiler Bruchstücken z. B. Knochenfragmente o. ä. geht.

Je nach Gesteine, gibt es speziell dafür passende Paleobond-Kleber. Diesen speziellen Paläo-Kleber gibt es mittlerweile seit über 40 Jahren.

Erfunden wurde der „Fossilienkleber“ von William H. Mason III, der leider in diesem Jahr verstorben ist.

Quelle: Website über PaleoBOND und seinen Erfinder (www.paleobond.com)

  • Leck mich!

Du denkst, du hast einen Dinosaurierknochen gefunden. Wie kann man ihn von einem Stein unterscheiden? Man leckt daran – richtig, Zunge raus und los gehts!

Das Knochenmaterial ist fein-porös und würde die Feuchtigkeit der Zunge aufsaugen und dadurch kommt es zum „Klebe-Effekt“. Beim Stein wird es nicht passieren. Statt der Zunge kann man natürlich auch einen nassen Finger benutzen.

So einfach kann manchmal Wissenschaft sein.

Quelle: Knochenjäger im Tal der Dinos (Neue Zürcher Zeitung, 21.11.2010)

  • Fossilien im Tank

Viele Autos brauchen Benzin um fahren zu können. Benzin wird aus Rohöl hergestellt. Rohöl ist ein Stoffgemisch, das aus abgestorbenen Plankton besteht, das vor vielen Jahrmillionen Jahren in einem Meer schwammen.

Die toten Überreste sanken damals auf den Meeresboden und wurde durch Ablagerung von Sedimenten bedeckt und durch den Druck der immer mehr werdenden Gesteinsmasse in tiefere Bereich der Erdkruste gedrückt. Durch diesen Prozess wird das Wasser entzogen und übrig bleibt langkettige, feste, in organischen Lösungsmitteln unlösliche Kohlenstoffverbindungen, die man Kerogene nennt. Daraus wird u. a. Benzin hergestellt.

Quelle: Fossile Brennstoffe: Erdöl, Erdgas und Kohle (www.planet-schule.de)

  • Es lebt!!!

Ja, heutzutage gibt es auch Fossilien; die aber nicht tot, sondern quicklebendig sind. Als „lebendiges Fossil“ bezeichnet man Arten oder Artgruppen, die sich seit einem geologisch langen Zeitraum kaum in ihrer Morphologie verändert haben.

Beispiele dafür sind: Quastenflosser, Perlboot und Schnabeltier (mehr über den Link s. u.)

Eigentlich ist die Bezeichnung „Lebendiges Fossil“ eher irreführend, denn ein Fossil zeichnet den Überrest eines toten Lebewesens aus, während es mit dem Zusatz „lebendig“ eher revidiert ist. Ein typisches Beispiel für „contradictio in adiecto“ – „Ein Widerspruch in sich“.

Quelle: 10 Lebende Fossilien aus aller Welt (www.spektrum.de)

  • Fossilien sind selten

Diese Aussage dürfte einen verwundern, denn es wurden ja unzählige verschiedene Fossilien bereits gefunden. Doch zählt man alle bisher gefundenen Fossilien zusammen und teilt deren Anzahl auf die Jahre auf, die sie auf der Erde gelebt haben, ist es doch gar nicht so viel.

Fossilien bilden sich nur unter ganz speziellen Bedingungen. Die meisten Organismen, die sterben, werde nämlich nie zu einem Fossil. Es ist also jedes Mal etwas Besonderes ein neues Fossil zu finden.

Quelle: Why are fossils rare? – (www.socratic.org)


Kennst du noch weitere „Fun Facts“ über Fossilien und Co.?

Gerne ergänze ich dann den Fakt (mit Quellenangabe) in meiner Liste.

Du kannst deinen Fun Fact hier als Kommentar hinterlassen oder du schreibst mir eine Email.

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